Kinder und Krieg 

Bilder vom Krieg im Fernsehen, auf YouTube und TikTok… Eltern machen sich Sorgen und reden unter Erwachsenen. Kinder bekommen das mit. 

Wir haben einige Tipps für Erwachsene zusammengetragen, die täglich mit Kindern zusammen sind. 

Unsere Tippsammlung

Wird das Thema in der Schule oder zuhause besprochen? Fragen schafft Klarheit – «Möchtest du etwas über den Krieg wissen?». Keine Informationen aufdrängen, aber auch nicht zu spüren geben «dafür bist du noch zu jung». Im Unterricht macht es auch Sinn, auf einer Landkarte zu zeigen, wo die Ukraine liegt.

Aus Fürsorge Dinge nicht beim Namen nennen, oder schön- und besserreden, ist zwar ein natürlicher Reflex, bringt das Kind aber nicht weiter. Die Distanz zum Kriegsgebiet benennen, die ist gross und hilft etwas, um das Ganze zu relativieren «…das ist weit weg». Dennoch realistisch bleiben und zu verstehen geben, wir leben in einem sicheren Land, was auch der Grund ist, dass viele Flüchtlinge aus der Ukraine zu uns kommen.

Kinder vertrauen auf ihre Wahrnehmung, sie spüren darum auch, wenn wir nicht ganz ehrlich zu ihnen sind. Wenn wir Erwachsenen unruhig sind, aber sagen «…es ist alles in Ordnung», hilft das nicht. Ehrlich sein, benennen, was die Situation auch mit uns macht, welche Teile Angst in uns auslösen und wieviel davon Ohnmacht ist, weil wir nichts dagegen machen könnemn. 

Wenn Kinder zu Erwachsenen kommen, um ihnen zu sagen, es ist ihnen etwas unheimlich, dürfen diese zugeben, dass es ihnen ähnlich geht. Das zeigt dem Kind, es kann auf sein Gefühl vertrauen und es verspürt Sicherheit, das Gefühl war richtig!

Passen Sie die Sprache dem Alter und Interesse des Kindes an. Verwenden Sie einfache Wörter und Erklärungen, z.B. «Da hat ein grosses Land ein kleines Land überfallen, weil es das Land haben will, was aber nicht richtig ist. Die Menschen dort wehren sich jetzt so gut sie können und die nicht kämpfen können, flüchten aus dem Land. In einem Krieg sterben immer viele Unschuldige und es wird lange dauern, bis das Land wieder aufgebaut ist. Das ist schlimm.»

Verrennen Sie sich nicht in Erklärungen, bei denen sie nicht sicher sind. «Ich weiss es nicht» reicht vielfach aus. Je mehr Sicherheit Sie dem Kind vermitteln, umso weniger Raum bleibt für Panik und Fantasien.

Versuchen Sie, in irgendeiner Form aktiv zu werden, protestieren, beten, Hilfsgüter sammeln, sich für Flüchtlinge engagieren, das hilft gegen lähmende Gefühle der Ohnmacht und Hilfslosigkeit.

Überlassen Sie nicht der Informationsflut die Kontrolle über Ihren Medienkonsum. Bedienen Sie sich verschiedener Quellen, lassen Sie sich nicht auf Falschmeldungen ein und: gönnen Sie sich eine Pause, wenn es zuviel wird, wie lange, entscheiden Sie.

Gegen Ohnmacht hilft reden, suchen Sie sich ein Gegenüber, mit dem Sie Ihre Sorgen teilen können. Wenn Sie Zukunftsängste verspüren, holen Sie sich professionelle Hilfe, z.B. mit einem Anruf bei der dargebotenen Hand 143.

Gefühle sind wichtige Warnsignale. Sie zeigen zum Beispiel, dass jemand Schutz braucht (Angst) oder persönliche Grenzen überschritten worden sind (Wut). Die Zeichnungen arbeiten mit Tieren, die vielfältige Identifikation bieten. Trotzdem lassen sich die tierischen Expressionen gut auf den menschlichen Gesichtsausdruck übertragen. 

Die Bilder wurden von Globi-Zeichner Heiri Schmid gemalt. 

Das Quartett lässt sich über die Materialbestellung des Kinderschutzzentrums bestellen und bietet vielfältige Spielvarianten.

Es eignet sich für die Arbeit mit Kindern der Zyklen 1 und 2.